Semi­nar zur DDR-Lite­ra­tur an der Uni­ver­si­tät Bielefeld

Dr. Gre­gor Ohle­rich unter­rich­tet an der Uni­ver­si­tät Bie­le­feld zum The­ma „Die DDR-Lite­ra­tur und das Ich. Die Erfin­dung der ‚Neu­en Sub­jek­ti­vi­tät‘ in den 1960er und 1970er Jah­ren“. Die Ver­an­stal­tung fin­det an den Wochen­en­den 09./10.11. und 16./17.11.2012 statt. 

Als in den 1960er Jah­ren sozia­lis­ti­scher Anspruch und Rea­li­tät immer sicht­ba­rer aus­ein­an­der­klaff­ten, muss­te auch die Lite­ra­tur reagie­ren. Autorin­nen und Autoren der DDR sperr­ten sich gegen die Regel- und Rechen­haf­tig­keit einer sich auf das Mate­ri­el­le und die Arbeit redu­zie­ren­den Gesell­schaft. Statt­des­sen began­nen sie, Bestehen­des zu hin­ter­fra­gen und dem ver­un­si­cher­ten, frag­wür­di­gen Indi­vi­du­um die Mög­lich­keit einer sub­jek­ti­ven Selbst­ver­wirk­li­chung zuzu­spre­chen. Wider­sprü­che wur­den nicht mehr ste­reo­typ auf­ge­löst, son­dern muss­ten aus­ge­hal­ten wer­den. Die Fol­ge war nichts weni­ger als eine klei­ne ästhe­ti­sche Revo­lu­ti­on. Neue Erzähl­mit­tel wur­den in Lyrik und Pro­sa aus­pro­biert, Tex­te und The­men vom päd­ago­gi­schen Gän­gel­band befreit. Damit bekam die Lite­ra­tur in der DDR Anschluss an die lite­ra­ri­sche Moder­ne, ihre Schrift­stel­le­rIn­nen wur­den auch über die natio­na­len Gren­zen hin­weg bekannt. Neben den kul­tur­po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen vor, wäh­rend und nach die­ser Epi­so­de sol­len in der LV anhand der Tex­te von Bri­git­te Rei­mann, Chris­ta Wolf, Fritz Rudolf Fries und Erik Neu­tsch die ästhe­ti­schen Ver­än­de­run­gen und Debat­ten para­dig­ma­tisch auf­ge­zeigt werden.

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