Erik Diet­zen

Erik Diet­zen war zwan­zig, als der Staat, in dem er auf­wuchs, ver­schwand. Dafür wur­de sein gelieb­tes Ber­lin viel grö­ßer - ja das Tor zur Welt. Er gehört zu den weni­gen Ber­li­nern, die einen lan­gen Stamm­baum in die­ser Stadt vor­wei­sen kön­nen, und doch kamen die meis­ten sei­ner Vor­fah­ren von weit her.
Als Stu­dent fuhr er nachts Taxi. So ent­deck­te er Ecken, die selbst die Ein­hei­mi­schen kaum ken­nen. Dabei traf er auf jene, die auf der Durch­rei­se waren, eine neue Hei­mat such­ten und zumin­dest für eine Zeit lang auch fanden.
Wenn er heu­te ein Taxi nimmt, sitzt er hin­ten. Das Stu­di­um ist lan­ge abge­schlos­sen und nur ganz sel­ten streift er noch mal durch die dunk­len Vier­tel Ber­lins. Aber die Lie­be zur Stadt ist geblie­ben und auch der Blick für die Men­schen, die sie ausmachen.

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