Klaus Ketterer: Über die Würde

Der Jahrtausende alte Begriff der Würde ist zwar in etliche Texte des Rechts und rechtsnaher Festlegungen eingegangen, doch haben wir uns bisher nicht darüber einigen können, was wir damit genau meinen. Deshalb geht der Verfasser auf eine Suche nach dem, was bisher unter Würde verstanden wird und wurde. Die historische Entwicklung des Begriffes wird nachgezeichnet. Dabei wird erkennbar, dass bisher eine kulturübergreifend annehmbare Definition für das, was wir Würde nennen, nicht existiert. Ohne eine einheitliche Vorstellung aber über das, was Würde denn sei, kann diese keine umfassende Gültigkeit erlangen. In diesem Essay wird deshalb in sieben Schritten ein Vorschlag für eine solche Definition geschaffen. Im Bruch mit bisherigen Vorstellungen wird zwischen „reiner Würde" und „spezifizierter Würde" unterschieden. Religiösen und ideologischen Vorstellungen werden die Deutungshoheit entzogen. Die „Würde" ist nicht nur „Menschenwürde". Es gibt darüber hinaus auch eine „Würde alles Lebenden". Wir Menschen sollten den Gestaltungsauftrag annehmen!

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